24.10.2018 – 3. Liga Ost – Mike Junker
3. Liga kompakt – Oststaffel: Kein Spieltag ohne Überraschungen

Es vergeht wohl kaum ein Spieltag in der Oststaffel der 3. Liga, der nicht mit mindestens einer Überraschung aufwartet. Denn, dass nach Eisenach letzte Woche nun auch Nußloch eine Partie verliert, hatte bestimmt nicht jeder auf dem Schirm. Allerdings hat bei den Thüringern (sahen sich vor der Partie als Zweiter) wohl noch nicht jeder realisiert, dass der direkte Vergleich für die Positionierung im Klassement auf DHB-Ebene ausschlaggebend ist, wird doch ausgiebig die „Übernahme der Tabellenspitze“ mehrfach medial gefeiert.

Bei manchen Teams werden durchaus schon Rufe nach Nachverpflichtungen laut, möglicherweise überrrascht dabei, wer sich das so überlegt. Trotz etlicher Ausfälle und schwieriger Tabellensituation gab es da bei Bruchköbel eigentlich keine Tendenz in dieser Hinsicht: „Ich bin skeptisch, ob wir noch weitere Neuzugänge benötigen, denn ich habe Vertrauen in meine Spieler. Ich will erstmal ein paar Wochen mit dem Kader arbeiten, dann können wir immer noch entscheiden, ob wir noch jemanden holen.“ Nach der Niederlage bei Oftersheim/Schwetzingen heißt es nun, die SGB schaue sich intensiv auf dem Spielmarkt um. Gänzlich anders bei Primus Eisenach, wo sowohl Präsident Shpetim Alaj von „unbedingt erforderlichen Neuzugängen“ redete und sein Coach Sead Hasanefendic als vakante Positionen Rückraum, Deckung und Tor benannte. Dabei steht der ThSV-Kader laut Angaben zu Saisonbeginn quantitativ (bei zwei Verletzten) nicht unbedingt schlecht im Ligavergleich da. Kandidaten zum Probetraining spielen diese Woche vor. Zuvor hatten schon andere Teams von Sondierungen geredet, aber noch keinen Vollzug gemeldet.

ThSV Eisenach – GSV Eintracht Baunatal 28:26 (15:10)

Die Eisenacher Niederlage der Vorwoche sollte korrigiert werden und ist gegen den vormaligen Drittplatzierten Baunatal auch gelungen. Doch den Weg zum klaren Ziel über 5:1, 14:8 bis zum 20:13 wurde anschließend zugunsten einer Zitterpartie verlassen (27:26). Der dienstälteste Eisenacher Daniel Luther erlöste sein Team. Baunatals Trainer Florian Ochmann hätte einen Punkt als „verdient“ angesehen, monierte den letzten Hausherrenangriff, der 1:42 Minuten gedauert hätte und den Siegtreffer brachte.

HSG Wetzlar II – SG Nußloch 28:27 (12:14)

„Nußloch ist nicht unsere Kragenweite“, meinte SG-Trainer Thomas Weber im Vorfeld und hatte seine Jungs wohl falsch eingeschätzt, die den vierten Sieg in Folge realisierten. Das ist auch mit sein Erfolg, hatte er doch über weite Strecken Manndeckung gegne Kevin Bitz und Christian Zeitz (zusammen „nur“ sieben Treffer) spielen lassen. Über 6:11 fing sich sein Team und sorgte in einem Endspurtkrimi für die Überraschung, auch weil Nußloch noch einen Siebenmeter in der Schlussminute vergab.

HC Erlangen II – TV Gelnhausen 24:31 (13:14)

Der TVG etabliert sich allmählich hinter der Spitzencrew, benötigte aber dafür eine lange Anlaufzeit (11:8). Beim 23:25 war noch nichts entschieden, aber die acht Schlussminuten gehörten dem TVG, auch weil der HCE drei Zeitstrafen kassierte. Beim Gastgeber hinterließ außerdem Rechtsaußen Maximilian Lux eine Lücke, der in die Bundesliga zu Wetzlar wechselte. Nach Erlangen ist für Gelnhausen vor Erlangen, es geht jetzt zum TV Bruck.

SG Leutershausen – HSG Rodgau/Nieder-Roden 26:19 (12:11)

Im zweiten „Topspiel der Woche“ (SGL-Vorschau) hatte Sensationssieger HSG nach dem Erfolg über Eisenach nun das Nachsehen und wartet weiter auf den ersten Auswärtserfolg. SGL-Coach Frank Schmitt war jedenfalls „erleichtert, denn es war ein hartes Stück Arbeit und das Ergebnis vielleicht ein bißchen zu hoch“. Denn erst nach 16:16 und 20:17 wurde es eindeutig, auch weil die HSG mehrfach nur Aluminium traf.

HSG Hanau – MSG Groß-Bieberau/Modau 28:32 (11:15)

Die MSG – nach einem Punkt aus den ersten Sechs Begegnungen – befindet sich weiter im Aufwind und zerstörte damit den Hanauer Heimnimbus. Nach 22 Spielen und 19 Monaten (letzte Niederlage 26. März 2017, entsprich 574 Tagen) ist die HSG daheim wieder geschlagen worden. Dabei hatte die MSG inklusive Keepern nun elf Spieler dabei. Reichen die auch am Freitag gegen Rodgau/Nieder-Roden? Hanau kann indes eine neue Serie gegen Leutershausen starten.

HG Oftersheim/Schwetzingen – SG Bruchköbel 36:26 (16:15)

Die HG vermied den Absturz unter die letzten Vier der Tabelle und könnte nun gegen Nußloch-Bezwinger Wetzlar – zumindest nach Minuspunkten – den Sprung ins vordere Mittelfeld fortsetzen. Die Grundlage dafür schaffte eine famose zweite Hälfte gegen die SGB mit vorgezogener Formation gegen Joans Ulshöfer, der die Gäste zuvor im Spiel gehalten hatte. „Das Manndeckung war eine clevere taktische Maßnahme, danach hat uns im Angriff die nötige Fantasie gefehlt“, gab Bruchköbels sportlicher Leiter Kazimir Balentovic zu. Die SGB fährt am Sonntag zu Nußloch.

SG Leipzig II – TVG Großsachsen 28:30 (11:14)

Der TVG wollte diesen Erfolg und reiste deshalb sogar einen Tag früher an. Der Erfolg in diesem knappen Match (26:26/59.) gab ihm recht. Zur Belohnung gab es gratis die Partie DHfK gegen Flensburg zu sehen – auf Einladung des Verlierers. Der TVG-Aufwärtstrend soll am Samstag gegen Baunatal bestätigt werden. Leipzig steht gegen Eisenach wohl eher auf verlorenem Posten, oder ist eine erneute negative Überraschung des Favoriten möglich?

HSC Coburg II – TV Bruck 29:25 (12:15)

Mehr Kellerduell geht nicht: Coburg reichte damit aber die Rote Laterne weiter an den unterlegenen fränkischen Kollegen Bruck, der lange hoffen durfte, dies zu vermeiden. Doch der Gastgeber sorgte nach der Pause mit einem 8:1-Lauf für den Umschwung und fast klare Verhältnisse, geriet beim 25:24 zwar noch einmal ins Schlingern, aber befreite sich. Jetzt will Coburg am Freitag gegen den HC Erlangen nachlegen.

Pl. Team Sp. T-D. Pkt.
1. ThSV Eisenach 9 44 16:2
2. SG Nußloch 9 46 14:4
3. SG Leutershausen 9 36 13:5
4. TV Gelnhausen 9 18 13:5
5. GSV Eintracht Baunatal 8 30 12:4
6. HSG Rodgau Nieder-Roden 9 31 11:7
7. HSG Hanau 9 -5 10:8
8. HSG Wetzlar II 10 -14 10:10
9. HG Oftersheim/Schw. 8 -1 7:9
10. MSG Groß-Bieberau/Modau 9 -8 7:11
11. HC Erlangen II 9 -11 7:11
12. TV Germania Großsachsen 9 -8 6:12
13. HSC Coburg II 9 -57 5:13
14. TV 1861 Erlangen-Bruck 10 -43 5:15
15. SG Leipzig II 9 -18 4:14
16. SG Bruchköbel 9 -40 4:14