Familienduell in Mittelhessen

Quelle: Darmstädter Echo/ Bernd Kalkhof

Darren Weber trifft in der Dritten Handball-Liga mit Bieberau/Modau auf Wetzlars Bundesliga-Reserve, die von seinem Vater trainiert wird

SÜDHESSEN – Wenn Handball-Drittligist MSG Bieberau/Modau am Samstag (19.30 Uhr/Sporthalle Dutenhofen) auf die Bundesliga-Reserve der HSG Wetzlar trifft, kommt es auch zu einem kuriosen Aufeinandertreffen. Darren Weber, seit knapp sechs Jahren im Trikot der MSG, wird nicht nur seinem Bruder Ian auf dem Feld gegenüberstehen, sein Vater Thomas ist zugleich Trainer der Talentschmiede.
Seit drei Jahren ist Thomas Weber für die Wetzlarer A-Jugend zuständig, wurde in der vorletzten Saison Deutscher Meister. Nebenbei trainiert der Darmstädter die Reserve. Der 18 Jahre alte, jüngere Bruder Ian gehört mit seinem 193 Zentimetern Körperlänge und einem guten Wurf zu den Leistungsträgern des Kontrahenten. Für Darren Weber also eine ganz besondere Situation. „Vor dem Hinspiel hab’ ich gedacht, was für eine kuriose Sache. Doch dann war es ein ganz normales Spiel“, erinnert sich der Aufbauspieler.
Und es sind keine guten Erinnerungen, denn es setzte im Odenwald eine schmerzhafte 24:26-Niederlage. „Ich will natürlich nicht zweimal verlieren“, gibt sich der Lehramts-Student kämpferisch. Besonders schätzt er die wieselflinke Abwehr des Tabellenfünften, aus deren sie überfallartige Konter generieren. Ganz ähnlich ist auch das Spiel der Falken angelegt, ein schneller Vergleich ist abzusehen.
Darren Weber kam in dieser Saison nicht so zum Zug wie in der Vergangenheit. Kris Jost hat deutlich mehr Spielanteile auf der Mitte. Weber sieht das ganz entspannt. „Kris spielt eine gute Runde. Ich bin aber nicht missmutig und gebe weiter alles, um mehr zu spielen“, sagt der 24-jährige Rechtshänder, der in Mainz lebt und studiert. Dass ist auch der Hauptgrund, warum Weber nach der Saison Richtung Saulheim wechselt. „Viermal die Woche 70 Kilometer zum Training, das ist schon ein Riesenaufwand. Ich muss jetzt im Studium mehr investieren und freue mich auf eine neue Aufgabe in der Oberliga“, erklärt Weber vor dem emotionalen Familienduell.