Von Bernd Kalkhof

Quelle: Darmstädter Echo


In Zeiten der Kerb feiert man besonders gerne: Die Spieler der MSG Groß-Bieberau/Modau genießen den 23:18-Sieg gegen Nieder-Roden. Foto: Jürgen Pfliegensdörfer

Den vierten Sieg in Serie hat die MSG Groß-Bieberau/Modau am Freitagabend gegen die HSG Nieder-Roden gefeiert. Nicht einmal die Kerb hielt die Fans vom zahlreichen Besuch ab.
GROSS-BIEBERAU – Die MSG Bieberau/Modau bleibt nach dem 23:18 (16:8)-Derbysieg gegen die HSG Nieder-Roden in der Dritten Handball-Bundesliga in der Erfolgsspur. Und das, obwohl in Groß-Bieberau die Kerb noch zünftig gefeiert wird. Deshalb waren die MSG-Verantwortlichen am Freitagabend auch erstaunt über den großen Zuspruch von über 750 Zuschauern.
Diese wurden für ihr Kommen dann aber auch belohnt: Die Falken präsentierten ihren Anhängern eine tadellose erste Halbzeit. So überzeugend hatte man die Schützlinge von Trainer Thorsten Schmid lange nicht mehr gesehen. Nieder-Roden, zu Hause eine Macht, tut sich generell schwer in fremden Hallen. Die MSG erwischte einen famosen Start. Wichtig war vor allem, dass Martin Juzbasic zum Spielauftakt gleich mehrere gute Chancen der jungen Rodgauer vereitelte. Mit insgesamt 18 Paraden wurde Juzbasic zum Matchwinner.
„Wir haben zu viele Chancen vergeben. Wir mussten 4:1 führen, haben aber stattdessen Juzbasic warm geworfen“, haderte Nieder-Rodens Trainer Jan Redmann. Dabei hatte die Abwehr der Odenwälder großen Anteil daran, dass die Gäste nach 24 Minuten nur sechs Treffer erzielt hatten. Nach zügiger Rückwärtsbewegung wurde Nieder-Rodens Rückraum frühzeitig hart attackiert. Gerade den jungen Henning Schopper und Niklas Geck schmeckte das nicht. Man versuchte sich über die Außen, deren Würfe aber von Juzbasic pariert wurden. „Unsere taktische Maßnahme, Nieder-Roden in das Positionsspiel zu zwingen, ging auf“, erklärte Torsten Schmid. „Wir haben die Rückraum-Mitte immer wieder nach rechts gedrängt, damit die Räume enger werden. Das hat funktioniert“, lobte Schmid vor allem Kris Jost, der vorgezogen versetzt Betrieb machte.
Dass die Falken mit sieben Feldspielern durchspielten, machte sich nach der Pause dann bemerkbar. Die Offensive traf einige falsche Entscheidungen, nach einem 5:0-Lauf waren die Gäste bis auf drei Tore dran. Doch nach einer Auszeit fand man zurück zur Disziplin. Als der starke Robin Büttner per Siebenmeter zum 23:16 (55.) traf, war der Erfolg in trockenen Tüchern.
Viele Anhänger hatten es nicht für möglich gehalten, dass die kleine Gemeinschaft wirklich 60 Minuten durchsteht. Nicht so Torsten Schmid. „Da habe ich mir keine Gedanken gemacht. Alle haben gebrannt und sind über ihre Grenzen gegangen“, sagte der Trainer, dessen Schützlinge somit den vierten Sieg in Folge feierten. Der mit 14 Spielern angereiste Redmann machte die maue Offensive für die Pleite verantwortlich. „In den wichtigen Momenten wurden die falschen Entscheidungen getroffen. Da hat es an der nötigen Erfahrung gemangelt“, nahm der Trainer seine junge Mannschaft aber in Schutz.
MSG: Juzbasic und Khan (im Tor), Malik 1, Jost, Batinovic 4, Buschmann 6, Arnold, Büttner, 8/3, Weber 2, Bauer, Rivic, Schattschneider.
Haupttorschützen HSG: Weidinger 4, Kaiser 4/2, Henkel 2, Keller 2, Schopper 2, Stenger 2; Zeitstrafen: 4/3, Siebenmeter: 4/3 und 2/2, Zuschauer: 750.