Ovationen in Groß-Bieberau schon vor dem Anpfiff

Von Bernd Kalkhof/ Darmstädter Echo

Der Abschied vieler Leistungsträger prägt das letzte Heimspiel der MSG Bieberau/Modau und lässt einen glanzlosen Heimsieg gegen den Tabellenletzten ausErlangen schnell vergessen.

Erst der Abschied, dann der Sieg. Jonas Ahrensmeier (oben) beim Wurf im letzten Heimspiel der MSG Bieberau/Modau. Dankeschön-Geschenke für ihren langjährigen Einsatz beim Drittligisten gab es schon vor dem Spiel für Michael Malik, Lucas Bauer, Darren Weber, Dzuigas Jusys (kleines Bild stehend von links) und Hrvoje Batinovic (vorne). Fotos: Jürgen Pfliegensdörfer

GROSS-BIEBERAU – Emotionaler Abend bei der MSG Bieberau/Modau. Erst verabschieden sich der Handball-Drittligist und die Fans von etlichen Leistungsträgern. Dann folgt mit 38:28 (17:12) ein deutlicher Sieg im letzten Heimspiel der Saison gegen den TV Erlangen-Bruck.
Doch der Vergleich mit dem schon vor dem Spiel als Absteiger feststehenden Schlusslicht geriet anlässlich der vielen Emotionen in den Hintergrund. Schon vor dem Anpfiff verabschiedete Manager Georg Gaydoul unter lautem Beifall Hrvoje Batinovic, Darren Weber und Lucas Bauer. Dann standen 370 Zuschauer auf. Mit minutenlangen stehenden Ovationen wurde Michael Malik gefeiert. Junioren-Nationalspieler, jüngster Zweitliga-Spieler des Vereins, Torgarant und Abwehrchef, Gaydoul hatte eine Menge Eckpunkte der Vita des jungen Rückraumspielers parat, den es zur HSG Hanau zieht.
„Das war sehr emotional, aber auch super schön. Genauso, wie ich es mir vorgestellt habe“, sagte Malik, den es besonders rührte, dass Gaydoul in seiner Ansprache kurzfristig mit den Worten rang. „Das ist mein Heimatverein, dem ich immer verbunden sein werde. Aber nun ist die Zeit für was Neues und ich bin völlig offen, was die Zukunft bringt“, erklärte der gerade mal 25-jährige Halblinke in einer kurzen Ansprache.
Auch Darren Weber war sieben Jahre für die Südhessen am Ball. Der Darmstädter wird künftig in der Oberliga spielen, näher an seinem Wohnort Mainz. Der Spielmacher sprach von einer tollen Zeit und bedankte sich bei seinen Lehrmeistern Florian Bauer und Benedikt Seeger. Gerne bei der MSG geblieben wäre Hrvoje Batinovic, dessen Zukunft noch unklar ist. „Ich habe mich hier wohlgefühlt, sagte der Kroate nach dem Abpfiff, umringt von zahlreichen jungen Fans.
Da geriet die vorausgegangene Partie schnell in den Hintergrund. Erlangen fehlten einige Leistungsträger, dennoch wussten sie im Angriff zu gefallen. Dass der Aufsteiger wieder runter in die bayerische Oberliga muss, war aber aufgrund des Defensviverhaltens ersichtlich. Wenig Mühe hatte die MSG-Offensive, um zu einfachen Toren zu gelangen. Nach dem frühen 7:2 patzten die Odenwälder aber oft in der Abwehr, was der Tabellenletzte sogar zum 9:9-Ausgleich nutzte.
In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel nach einer starken MSG-Phase dann zusehends. Beide Teams wechselten wild durch, was der Spielanlage nicht förderlich war. Immerhin konnten sich beinahe alle MSG-Spieler in die Torschützenliste eintragen. So war die Stimmung hernach natürlich prächtig. Beim Verlassen der Halle waren die Gesänge der MSG-Spieler in der Duschkabine bis auf die Straße zu hören.
MSG: Khan und Juzbasic (im Tor), Malik 9/3, Buschmann 1, Büttner 5, Batinovic 2, Rivic 5, Arnold 4, Weber 2, Ahrensmeier 3, Jost 2, Bauer 2, Schaeffter, Lebherz 1, Schattschneider 1, Dambach 1;
Haupttorschützen TVE: Härtl 7, Völker 4, Büttner 3, Scolten 3.
Zeitstrafen: 1/2, Siebenmeter: 3/3 und 3/1, Zuschauer: 370.